Wenn ein Unternehmen sich entschließt, sich auf Twitter und Facebook zu engagieren, stellt sich auch die Frage, was eigentlich kommuniziert werden soll und wer was über das Unternehmen sagen darf.
Daher empfiehlt es sich, im Vorfeld einen Social Media Guide aufzustellen, in welchem bestimmte Grundregeln der Kommunikation nach Außen aufgestellt werden.
Dabei sind natürlich immer die besonderen Umstände des einzelnen Unternehmens zu berücksichtigen.
Zum einen muss in dem Social-Media-Guide die Frage geklärt sein, wer befugt ist, für das Unternehmen nach außen zu kommunizieren. Zudem sollten auch Inhalt und Umfang der Kommunikation im Vorfeld feststehen.
Ebenso sollte aber auch geklärt werden, wie das Verhältnis der Mitarbeiter zum Unternehmen auszusehen hat. Dürfen auch über den privaten Account dienstliche Themen kommuniziert werden oder nicht.
Eine sehr starke Einschränkung nahm hier das Bundesland Baden-Württenberg vor. Nach einer Handreichung des Ministeriums dürfen Schulen zwar Fanpages bei Facebook pflegen, Lehrer sollen soziale Netzwerke nicht dienstlich nutzen. Hintergrund dieses starren Verbots sind Datenschutzgründen.
Diese sehr starke Einschränkung ist jedoch aus Sicht der Pädagogen unpraktikabel; insbesondere da die Schulen gleichzeitig die Aufgabe haben, die Medienkompetenz der Schüler zu stärken.
Es gäbe hier sicherlich auch bessere Wege als dem Verbot, um den verschiedenen Interessen Rechnung zu tragen und Regeln aufzustellen, welche den Anforderungen an der modernen Medienwelt gerecht werden.
Neben der Kommunikation der eigenen Mitarbeiter sollte das Unternehmen auch im Vorfeld überlegen, wie sie mit einer berechtigten oder auch unberechtigten Kritik an ihrem Unternehmen durch Dritte und auch durch die Mitarbeiter umgeht.
Die Firma Daimler-Benz hat zuletzt mehrere Mitarbeiter arbeitsrechtlich abgemahnt, da sie einer daimlerkritischen Facebookgruppe beigetreten sind.
Über den Punkt der Kritik sollte im Rahmen der Social Media Aktivitäten eines Unternehmens unbedingt im Vorfeld Klarheit herrschen und ein Social-Media-Guide aufgestellt werden.
Anmerkung Rechtsanwalt Hoesmann
Twitter, Facebook und Co. spielen mittlerweile eine wichtige Rolle in der Unternehmenskommunikation. Selbst wenn man diesen neuen Medien skeptisch gegenübersteht, ist es immer besser, sich mit den Medien zu arrangieren. Daher lieber die Kommunikation regeln, statt diese zu verbieten.