Rechtliche Spielregeln im Influencer Marketing

Influencer Marketing auf Instagram beeinflusst bewusst oder unbewusst bei Kaufentscheidungen. Rechtlich sind Influencer bei dem Influencer Marketing in der Pflicht sich an die rechtlichen Spielregeln des Influencer Marketings zu halten. Aktuelle Urteile im Zusammenhang mit Influencer Marketing zeigen, dass bei Missachtung jener Spielregeln eine harte Linie von den Gerichten gefahren wird- sprich Influencer laufen Gefahr abgemahnt und zur Kasse gebeten zu werden. Die unterschiedlichen Arten eines Beitrages auf Social Media Plattformen bergen daher häufig ein Risiko. Der Grad zur Schleichwerbung ist schmal.

Influencer Marketing Praxistipp

Sie haben ein Produkt oder eine Dienstleistung umsonst erhalten oder erhalten eine Gegenleistung wie Entgelte bzw. sonstige Vorteile und werben dafür?

Dies müssen Sie ganz klar kennzeichnen! Hier sind die Gerichte mittlerweile streng in ihrer Beurteilung. Zum Vermeiden, von lästigen Abmahnungen und Gerichtsverfahren sollten Sie ihren Post daher mit einer entsprechenden Information versehen. Dabei können Sie z.B. folgende Kennzeichnung verwenden:

  • Bild: Der Zusatz von „Werbung“ oder „Anzeige“ unter dem Bild bzw. vorangehend zum Postingtext
  • Videos/Storys: Es empfiehlt sich eine über die Dauer des Videos entsprechende Kennzeichnung wie z.B. „Werbevideo“, die für den Follower deutlich zu erkennen ist
  • Produktplatzierungen: Kennzeichnung im Video selbst mit „Produktplatzierung“ oder „Werbevideo“ bzw. mit vergleichbaren und eindeutigen Kennzeichnungen über Gesamtdauer des Videos

Wichtig ist, dass klar wird, dass Sie hier aktiv oder auch passiv Werbung betreiben und die Kennzeichnung an einer für den Follower direkt erkennbaren Stelle platziert wird. Hilfreich sind auch ergänzende Erklärungen zur Werbung/Anzeige wie z.B. „Werbung, da Markierung“. Scheuen Sie sich daher nicht das Kind beim Namen zu nennen. Nur so vermeiden Sie rechtliche Probleme.

Verlinkung und Bewertungen

Sie Verlinken andere Influencer und Unternehmen freiwillig oder geben Ihre Meinung zu Produkten und Dienstleistungen ab, die Sie selbst gekauft haben?
Influencer befinden sich hier rechtlich auf dünnem Eis. Es kommt immer darauf an, in welchem Verhältnis der Influencer zum Unternehmen oder Produkt steht. Überwiegt der werbende Charakter des Beitrages, dann empfiehlt sich auch hier eine Kennzeichnung. Denn im Zweifel ist der Werbende, derjenige, der zur Rechenschaft gezogen wird. Es gilt: Einmal mehr kennzeichnen als einmal zu wenig!

Welche Kennzeichnungen sind zu vermeiden?

Hier spalten sich die Gemüter. Doch wird durch die Gerichte deutlich, dass der reine Zusatz von Hashtags wie #werbung nicht ausreichend ist, um der Gefahr von Schleichwerbung entgegenzuwirken. Vermeiden Sie englischsprachige Kennzeichnungen wie z.B. #add oder #sponsoredby, denn diese werden von deutschen Gerichts als nicht ausreichend betrachtet.

Rechtsanwalt Hoesmann

Das Thema Influencer Marketing ist rechtlich noch in den Kinderschuhen. Die ersten Urteile zeigen aber, dass die Gerichte hier zu einer durchaus harten Linie tendieren. Um also teure Abmahnungen zu vermeiden sind Influenzer gehalten, sich möglichst an die aktuellen Spielregeln zu halten. Gerne beraten wir Sie, wenn Sie Fragen zu dem Thema haben.

Ich bedanke mich bei Olivia Miera für die tolle Recherche und Mitarbeit bei diesem Beitrag.